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younion: BürgermeisterInnen bereit für Lehrlingsausbildung

Für Ideologie ist jetzt keine Zeit!

Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen alarmieren: Im August waren rund 62.000 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren ohne Job, ein Fünftel mehr als noch vor einem Jahr. 10.483 suchen eine Lehrstelle. Richard Tiefenbacher, Vorsitzender der YOUNG younion: „Die Bundesregierung versteckt sich vor diesem Problem, obwohl sie versprochen hat, alles gegen Arbeitslosigkeit zu tun.“

Dabei gibt es ein klares Konzept: Die Gemeinden springen als Lehrlingsausbildner ein, der Bund fördert zu 100 Prozent. Daniel Waidinger, younion- Bundesjugendreferent: „Wenn wir jetzt nicht in die Ausbildung von Jugendlichen investieren, kommt uns das später noch teurer, auch der Wirtschaft fehlen dann Fachkräfte. Es braucht jetzt rasche Hilfe und keine parteipolitischen Geplänkel.“

Die Gemeinden stehen jedenfalls bereit. In einer Interview-Reihe der younion _ Die Daseinsgewerkschaft bekennen sich BürgermeisterInnen aller Parteien zu dem Fördermodell.

  • Sonja Ottenbacher (ÖVP), Bürgermeisterin in Stuhlfelden (Sbg): „Wir haben alle drei Jahre wieder einen Lehrling aufgenommen. Wir werden das nach allen Möglichkeiten forcieren. Wir müssen auch Vorbild sein, für die anderen, Lehrlinge aufzunehmen.“
  • Inge Posch-Gruska (SPÖ), Bürgermeisterin in Hirm (Bgld): „Es wäre gut für die Jugendlichen, wenn sie im Dorf, in der Gemeinde bleiben. Die Gemeinden müssen als Lehrlingsausbildner anerkannt werden. Das wäre für die Jugendlichen ein sehr guter und großer Schritt.“
  • Manfred Baumberger (SPÖ), Bürgermeister in Ansfelden (OÖ): „Das kann ich nur unterstützen, eine hervorrangende Idee.“
  • Auch Bernd Strobl (ÖVP), Bürgermeister von Ollersdorf (Bgld) begrüßt die Idee einer Förderung durch den Bund: „Ich sehe das positiv, wenn man Menschen in Arbeit bringt oder in Arbeit hält.“
  • Renate Habetler (SPÖ), Bürgermeisterin in Bernstein (Bgld): „Wir sind als Gemeinde sofort bereit, wenn der Bund die Kosten übernimmt.“
  • Erwin Dirnberger (ÖVP), Präsident Gemeindebund Steiermark: „Wir sind auch selbst in den Kommunen gefordert, dass wir junge BürgerInnen aufnehmen und ihnen eine Beschäftigung geben.“
  • Gerald Matis, Geschäftsführer des Instituts für Standort-, Regional- und Kommunalentwicklung: „Jeder arbeitslose Jugendliche ist ein arbeitsloser Jugendlicher zu viel. Hier müssen wir dramatisch investieren. Wenn wir auf die Jugendlichen vergessen, vergessen wir auf die Grundlage unserer Gesellschaft.“

Auch viele weitere BürgermeisterInnen unterstützen die Initiative mehr Lehrstellen in den Städten und Gemeinden zu schaffen. Unter anderem der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.

In Wien wurde eine Lehrlingsinitiative bereits umgesetzt. Die Lehrplätze wurden kurzfristig verdoppelt. Richard Tiefenbacher: „Dort wo die Sozialpartnerschaft gelebt wird, kommt es auch zu schnellen Lösungen. Wir müssen in der Krise zusammenrücken – zumindest im übertragenen Sinn. Für Ideologie ist jetzt keine Zeit. Wenn die Wirtschaft keine Ausbildungsplätze schaffen kann, braucht es eben andere Lösungen.“