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younion: Mit EU-Jugendgarantie Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen

Effektive Jugendausbildungsoffensive auf nationaler und europäischer Ebene!

 

Die aktuellen Eurostat-Zahlen zeigen, dass die Jugendarbeitslosigkeit allein im März, als die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gesetzt wurden, sprunghaft anstieg und die Gesamtzahl auf 2,8 Millionen (15,4%) anstieg. ExpertInnen erwarten, dass die Krise die Jugendarbeitslosigkeit bis Ende des Jahres auf 4,8 Millionen ansteigen lassen wird.

Angesichts dieses verheerenden Szenarios muss die verstärkte Jugendgarantie, die seitens der EU-Kommission vorgestellt wurde, den Zugang zum Arbeitsmarkt verbessern und echten Arbeitsplätzen Vorrang vor qualitativ minderwertigen Praktika einräumen.   

„In ganz Europa sind aktuell 2,8 Millionen Jugendliche ohne Job! Die Tendenz steigt! Das ist nicht akzeptabel, wir brauchen mehr Ausbildungsplätze in allen Sektoren um den Jugendlichen in ganz Europa Perspektiven und Sicherheit zu geben. Die Politik darf die „lock-down-Generation“ nicht im Stich lassen“, erklärt Richard Tiefenbacher, Vorsitzender der YOUNG younion.

„Nicht nur in Österreich gibt es das Problem der hohen Jugendarbeitslosigkeit, sondern europaweit. Das von der EU Kommission präsentierte Programm zur Weiterentwicklung der "Jugendgarantie" hat durchaus das Potenzial, zur Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen und Stabilität für junge Menschen beizutragen, insbesondere durch die Schaffung von Synergien mit anderen europäischen Initiativen wie z.B. Europäischer Säule sozialer Rechte; Qualifikationsagenda; Europäische Mindestlohninitiative; Europäischer Green Deal“, stellt Thomas Kattnig, Mitglied des Bundespräsidiums von younion _ Die Daseinsgewerkschaft, fest.

„Wir sehen die stark ansteigende Jugendarbeitslosigkeit als direkte Konsequenz der Strukturreformen und Sparmaßnahmen, die nach der Finanzkrise 2009 eingeführt wurden in Kombination mit der Covid-19-Pandemie. Die neoliberale Politik, die Förderung der Arbeitsmarktflexibilität, die Liberalisierung der Kündigungsschutzsysteme, die Schwächung der Sozialschutzsysteme und der kollektiven Tarifsysteme führten zu einem extremen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen“, erklärt Kattnig.

„Ein Sparen bei der Ausbildung von Fach- und Führungskräften der nächsten Generation ist fatal, wir müssen gut ausgebildet werden! Die EU Initiative ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, es braucht aber klare Kriterien und Verbindlichkeiten für die Mitgliedstaaten“ fordert Tiefenbacher.

„Wir brauchen verbindliche Qualitätskriterien, die echten Arbeits- und Ausbildungsplätzen Vorrang einräumen und schlechte Praktiken verbieten, die dazu führen, dass Auszubildende an die Stelle von ordnungsgemäß bezahlten Arbeitnehmern treten. Mehr Mittel aus dem EU-Haushalt und eine Mindestschwelle für die Ausgaben der Mitgliedstaaten für Jugendbeschäftigung sowie die Einbindung der Gewerkschaften an der Gestaltung und Durchführung der Programme sind notwendig um die Jugendgarantie zu einem Erfolg zu machen“, fordern Kattnig und Tiefenbacher.

Die EU-Kommission startet mit Juli die Initiative „Förderung der Jugendbeschäftigung: Eine Brücke ins Arbeitsleben für die nächste Generation“. Diese Maßnahme basiert auf dem seit 2013 bestehenden Modell der Jugendgarantie. Mit dieser Initiative wurde mehr als 24 Millionen jungen Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert. Für die Förderung der Beschäftigung junger Menschen sollen mindestens 22 Mrd. EUR aufgewendet werden.