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younion-Lueger: ORF darf nicht erpressbar werden

Nur ausreichende Finanzierung schützt MitarbeiterInnen vor politischem Druck

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF müssen ihren Aufgaben frei und unbeeinflusst nachgehen können. Eine Finanzierung durch Budgetmittel statt durch die GIS-Gebühren würde den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erpressbar machen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, Angela Lueger.

„Natürlich würde es der Regierung gefallen, wenn der größte und wichtigste österreichische Sender von ihrer Gunst abhängig würde. Deshalb propagieren sie eine alternative Finanzierung durch Budgetmittel, die bei politischem Ungehorsam strafweise gekürzt werden könnten“, stellte Lueger klar. Wo öffentlich-rechtliche Sender in Europa auf Finanzierung durch Steuermittel umgestellt wurden, schwindet die Unabhängigkeit und die Qualität der Programme leidet.

„Die Unabhängig des ORF muss unantastbar bleiben“, betonte auch Gerhard Berti, Vorsitzender der Hauptgruppe VIII (Kunst, Medien, Sport, freie Berufe) in der younion. Schon jetzt habe ein rigoroser Sparkurst bei dem wichtigsten Sender des Landes zu massiven Einschnitten geführt. „Dass man nun das Budget mit zusätzlichen Millionen Euro belasten will, bringt weder dem Unternehmen noch den dort Beschäftigten Vorteile“, sagte Berti.

Auch für die österreichischen TV-Konsumenten, in deren Eigentum sich der ORF letztendlich befindet, sieht Berti keine Verbesserung durch eine staatliche Finanzierung: „Wer die Hand aufs Herz legt, wird sich höchstwahrscheinlich eingestehen, dass praktisch jeder und jede von uns auf Angebote des ORF zurückgreift. Täglich mehr als 20 Nachrichtensendungen, hochwertige Dokumentationen, wichtige Kultursendungen und Auslandskorrespondenten von Washington bis Peking würden sich freilich bei einer Umstellung auf eine Budgetfinanzierung genauso wenig ausgehen wie neun Landesstudios, umfangreiche Sportberichterstattung, Kinderprogramm und qualitativ hochstehende und professionell gemachte Unterhaltung. Ohne eine GIS-Gebühr würde das ORF-Programm in sich zusammenschrumpfen.“