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Meidlinger: Ausschreibungswett-
bewerb gefährdet Arbeitsplätze

Ohne Direktvergabe: Kosten steigen, Qualität sinkt

„Ein Ausschreibungswettbewerb bei Eisenbahnen und U-Bahnen wäre durch Transaktionskosten und versteckte Kosten ein Preistreiber. Gleichzeitig sinkt laut ExpertInnen die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger“, warnte heute der Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, Christian Meidlinger.

„Die Direktvergabe bei der Erbringung von Verkehrsleistungen ist eine einfache, effiziente und transparente Angelegenheit. Die Pläne der ÖVP zu ihrer Abschaffung ist aus gewerkschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Offenbar ist der Verkehr nur die erste Stufe zur Ausschreibung weiterer kommunaler Leistungen. Die Städte und Kommunen kämen durch den offensiven Zerstörungskurs der ÖVP in dieser Angelegenheit in schwerste Bedrängnis. Die Qualität der Daseinsvorsorge ist in Gefahr“, sagte Meidlinger.

Österreichweit hängen rund 50.000 Arbeitsplätze allein in Eisenbahnunternehmen an der direkten Vergabe von Leistungen. Meidlinger: „Die Direktvergabe sichert regionale Beschäftigung und Bahnanschlüsse auch in Regionen, in denen Privatanbieter aus Profitgründen nicht interessiert sind. Und das gilt nicht nur für den öffentlichen Verkehr.“

Bei einer Verpflichtung zu Ausschreibungen käme es zu einem Bieterwettbewerb von Unternehmen und Konzernen aus ganz Europa. „Die Einhaltung von heimischen Kollektivverträgen, Arbeits- und Sozialrecht und die Abführung von Sozialversicherungsabgaben wären gefährdet. Dem treten wir entschieden entgegen. Die Städte und Kommunen müssen auch weiterhin die Möglichkeit haben, Qualität und Kosten der Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger in Eigenverantwortung zu steuern“, schloss Meidlinger.