Wunschzettel der Vereinigung der Fußballer ans Christkind
Das Fußballjahr 2015 neigt sich dem Ende zu. 2016 wird für den heimischen Kick ein besonders wichtiges Jahr, wenn man auf die EURO in Frankreich blickt. Im Alltag der diversen Ligen sind jedoch einige Korrekturen vonnöten, auf die die Vereinigung der Fußballer (VdF), eine Fachgruppe der younion _ Die Daseinsgewerkschaft, schon seit längerer Zeit hinweist. Daher erneuert die VdF ihre Wünsche zu Weihnachten. VdF-Vorstand Gernot Zirngast erklärt: "Es gibt immer wieder Dinge, die verändert und verbessert gehören. Oft bleiben unsere Hinweise leider unbeachtet. Daher werden wir 2016 einigen Punkten auf den Grund gehen und ihnen öffentlich entsprechenden Nachdruck verleihen."
Das sind jene Punkte, wo die VdF Veränderungen und mehr Klarheit fordert - ganz nach dem Motto: neues Jahr, neue Chance:
1.) Ausreichende und kontinuierliche medizinische Untersuchungen mit einem anschließenden ärztlichen Feedback für die Spieler. "Was für Profivereine selbstverständlich sein sollte, ist leider oft nicht immer Realität und Alltag in den beiden österreichischen Profiligen."
2.) Die Persönlichkeitsrechte der Spieler sind nur begrenzt und im Rahmen des Dienstverhältnisses für die Vereine nutzbar. Spielerrechte sind kein Vereinseigentum, mit denen gehandelt werden kann.
3.) Ausrüstungsgegenstände zur Ausübung ihres Berufes sind den Spielern von den Vereinen kostenlos zur Verfügung zu stellen. "Das ist im Kollektivvertrag geregelt, die Einhaltung dieses Punktes ist nicht verhandelbar und trotzdem Realität bei vielen Bundesligavereinen in Österreich."
4.) Die Disziplinarordnung der Vereine ist ohne der Einbindung und Zustimmung von festgelegten Spielervertretern nicht rechtsgültig. "In der Praxis läuft es meistens anders und ist nicht mehr akzeptabel."
5.) Eine Resolution mit allen Unterschriften der Bundesligaspieler für einen einzigen Matchball in der Liga zeigt den einheitlichen Wunsch aller Aktiven nach Umsetzung dieser sportlichen sinnvollen Maßnahme.
6.) Arbeitslose Spieler, denen der ÖFB ein Transferverbot und eine Annahme eines Arbeitsvertrages in den sogenannten Amateurligen ab dem 15. Juli untersagt, verlieren nach drei Monaten Arbeitslosigkeit ihren Berufsschutz. Es gibt keine triftigen Gründe für das Arbeitsverbot des ÖFB und es ist an der Zeit, diese unzeitgemäße Regel, die im Ausland nicht existiert, abzuschaffen.
7.) Match Fixing führte vor zwei Jahren zu einem umfangreichen Maßnahmenkatalog des Sportministers in Absprache mit dem ÖFB. Vom wichtigsten Punkt, einer Schaffung von Vorsorgemaßnahmen für die Spieler, ist auch nach zwei Jahren noch nichts zu hören. Es wird Zeit, Fußballern ebenfalls unter die Arme zu greifen – sind sie doch steuerlich und sozial vielen anderen Sportlern aus den diversesten Sportarten benachteiligt.
Die Euro 2016 darf nicht zudecken, was rund um den heimischen Fußball nicht passt. Aussitzen, nicht diskutieren und warten bis 2020 darf nicht das Anliegen derjenigen sein, denen der Bundesliga-Fußball ein Anliegen ist. Wenn schon der ÖFB und die Liga nur ans Feiern denken, sollte gerade zu Weihnachten jenen gedacht werden, die im Streben nach sportlichem Erfolg auf der Strecke bleiben. Und das sind mehr als man vielleicht denkt. Daher ist es Zeit für die Verbände, auch ihr soziales Gewissen zu hinterfragen und es denjenigen, die es schon schwer genug haben, das Berufsleben im Fußball ein wenig zu erleichtern. Schließlich steht Weihnachten vor der Tür!